Presseartikel

Karl-May-Festspiele

Pulverdampf im Sauerland

http://www.derwesten.de/nachrichten/static/css/img/comment_logo_msg.gifFreizeit, 17.06.2009, Stefan Moutty

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Winnetou und Old Firehand reiten wieder über die Naturbühne: Elspe startet am 20. Juni mit der brandneuen Inszenierung "Der Schatz im Silbersee" in die Sommer-Saison 2009.

Das Licht der Welt erblickte er bereits 1878 in einer Erzählung seines Schöpfers Karl May, zum Filmstar machte ihn später der Franzose Pierre Brice: Apachenheld Winnetou, muss seinen Platz im Kollektivgedächtnis der Deutschen gewiss nicht mit der Silberbüchse verteidigen. Und auch wenn auf der Leinwand längst Terminatoren und Kampfroboter den Ton angeben: In Elspe sorgt noch immer der tapfere Häuptling im bunt bestickten Lederdress für Ordnung im Wilden Westen – und Begeisterung auf den Rängen.

Zum ersten Mal schwang sich Winnetou 1958 unter sauerländischer Sonne in den Sattel. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, deren Jubiläum die Macher des Elspe-Fesivals im letzten Jahr mit fast 200 000 kleinen und großen Western-Fans feiern konnten. Mit ebensovielen kalkuliert man in diesem Jahr wieder, wenn ab Samstag der Karl-May-Klassiker schlechthin über die Freilichtbühne geht: „Der Schatz im Silbersee” war nicht nur in Buchform jahrzehntelang der Renner unter den Kommunionsgeschenken, auch die Verfilmung mit Pierre Brice und Lex Barker gilt als erfolgreichste der Serie.

Nach seiner ersten Elspe-Inszenierung vor genau 50 Jahren steht „Der Schatz im Silbersee” nun bereits zum elften Mal auf dem Programm. Natürlich, wie es in Elspe üblich ist, in einer neuen Inszenierung mit reichlich Action. Spektakuläres Highlight ist dabei der explosionsumtoste Untergang eines Raddampfers – laut Elspe-Chef Jochen Bludau einer der aufwändigsten Pyro-Effekte der Festival-Geschichte. Zuvor fliegen nicht minder die Fetzen, wenn sich Banditen und Rothäute auf dem Kriegspfad blaue Bohnen servieren.

Insgesamt bevölkern 60 Darsteller und 40 Pferde die 100 m breite Naturbühne, die mit einer echten Dampf-Eisenbahn und einem 20 m hohen Wasserfall einiges fürs Auge bietet. „Wir sprechen alle fünf Sinne an”, erklärt Regisseur Jochen Bludau, einst selbst als Winnetou und Old Shatterhand im Sattel, das Erfolgsgeheimnis des Elspe-Festivals: „Bei uns riecht man die Pferde und kann die Erschütterungen der Explosionen spüren.”

Hören kann man in diesem Jahr natürlich auch wieder die legendären Melodien Martin Böttchers: „Ohne die 'Winnetou-Melodie' geht's einfach nicht”, weiß Bludau um die ungebrochene Wirkung des Original-Soundtracks aus den Filmen der 60er Jahre. Apropos Film: Wer bei seinem Elspe-Besuch noch die Leinwand-Version der Silbersee-Saga im Kopf hat, dürfte eine Überraschung erleben – statt Old Shatterhand reitet im Sauerland nämlich Old Firehand an Winnetous Seite. Kein Fehler, sondern tatsächlich größere Werktreue – nachzulesen im Originalschmöker von Karl May. Und der steht, zusammen mit anderen alten Kommunionsgeschenken, vielleicht ja noch irgendwo im Regal...

 

Das Showprogramm

Neben der aktuellen Karl-May-Aufführung „Der Schatz im Silbersee” ist im Eintrittspreis ein umfangreiches Rahmenprogramm enthalten. Bereits um 10 Uhr beginnt täglich eine bunte Streetparty mit Country-Musikern, Straßenkünstlern, Indianern und Cowboys.

Vor dem Beginn der jeweiligen Karl-May-Vorstellung gibt's zudem drei Shows zur Einstimmung: In der modernen Elspe-Festival-Halle erwartet die Gäste eine Musikrevue aus Nashville, und in der Reitarena zeigen Cascadeure bei der Stuntshow ihr Können. Abgerundet wird das Programm durch eine Greifvogelvorführung.

Außerdem locken in Elspe eine Erlebnisgastronomie mit Western-Saloon, Fahrten mit der Western-Eisenbahn und Führungen über die Naturbühne.

Das Festival

Elspe Festival Lennestadt (Zur Naturbühne 1).

20.6.-30.8., dienstags-donnerstags & samstags / sonntags 14.45 Uhr, Abendshows (20 Uhr) am 25.7., 1.8., 8.8. & 15.8.

Karten für 22,70 € (Ki. 18,70 €) gibt es unter 02721/94440 und www.elspe.de

(Quelle : WAZ, Dorsten)